Die Skulpturen im Schlosspark zurück
Vier Sandsteinkopien barocker Plastiken stehen im Schlosspark:
  • Sandsteinkopien barocker Plastiken die Göttin Flora , die in der Mythologie die römische Göttin der Blüte ist,   mehr ...
  • Venus , die in der Mythologie die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit ist,   mehr ...
  • die Göttin Diana , die in der römischen Mythologie die Göttin des Mondes, der Fruchtbarkeit und die Beschützerin der Frauen und Mädchen ist,   mehr ...
  • sowie die Allegorie auf den Erdteil Amerika, die eine "Wilde Frau" mit Waffe (Speer), einem abgeschlagenen Europäerhaupt und eine Echse (verunglückter Alligator) darstellt.
Die Kalksteinoriginale aus der Mitte des 18. Jahrhunderts dienten ursprünglich vermutlich als Attikafiguren und befanden sich seit der Rathenauzeit im Park.
Alle Figuren sind aus anderen Zusammenhängen und deshalb auch künstlerisch unterschiedlich. Es sind vermutlich Teile verschiedener Serien von Attikafiguren oder anderen baubezogener Serien (4 Erdteile; griechisch-römische Gottheiten usw., die vielleicht gleichzeitig die Monate oder Jahreszeiten symbolisieren könnten; z. B. Diana = Herbst o. November).
Die Ildefonso-Gruppe
Der Gusseiserne Ofen mit figürlichem Aufsatz ist eine Kopie, die in Lauchhammer um 1800 hergestellt wurde, und stellt die Ildefonso-Gruppe dar, dessen Original ein antikes marmornes römisches Doppelstandbild aus dem 2. Jahrhundert ist und im Museo del Prado in Madrid aufbewahrt wird. Wahrscheinlich ist der 138 verstorbene Kaiser Hadrian dargestellt, der von seinem Genius gestützt in die Unterwelt geleitet wird.    mehr ...

Ildefonsogruppe Für dieses Doppelstandbild existieren aber noch verschiedene andere Interpretationen, von denen keine als sicher gilt:
  • nach Johann Joachim Winckelmann wird Orestes und Pylades dargestellt,
  • nach Gotthold Ephraim Lessing wird die Personifikationen von Schlaf und Tod, Hypnos und Thanatos dargestellt,
  • nach Ennio Quirino Visconti wird den auf seinen Todesdämon sich lehnenden Antinoos dargestellt,
  • oder es wird als Corydon und Alexis gedeutet.

Es wird aber auch angenommen, dass es sich um die sogenannten Dioskuren Castor und Pollux handelt, wobei ihre genaue ikonographische Identität jedoch weiter ungeklärt ist.

Am heutigen Standort steht die Gruppe etwa seit 1928, zuvor stand sie in einem Rondell in der Mitte der Schlossterrasse.

Büsten mit allegorischen Darstellungen Ansichtskarte von 1937
Wie auf dieser Ansichtskarte von 1937 zu erkennen ist, standen auf den heute noch vorhandenen Sockeln rund um das Blumenrondell an der Nordseite des Schlosses 6 Büsten mit verschiedenen, vermutlich allegorischen, Darstellungen von unbekannten Personen. Durch Schäden und der fehlenden Büsten ist eine Identifizierung zur Zeit nicht möglich (eine weibliche Büste ist als Jägerin/Diana/Amazone deutbar).

Seit der Renaissance und auch zu Zeiten Walther Rathenaus waren solche Ensembles in Parks allgemein beliebt und üblich.

Drei der Original-Skulpturen sind heute noch im Schloss zu besichtigen - die übrigen sind in den Jahren nach 1945 spurlos verschwunden.
Skulptur1 Skulptur2 Skulptur3
 
Der betende Knabe
Im Besitz König Friedrichs des Großen befand sich eine lebensgroße griechische Bronzestatue aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die man "Betender Knabe" nannte. Jetzt wird sie auf der Berliner Museumsinsel aufbewahrt. Auf der Terrasse des Schlosses Sanssouci steht eine Kopie dieser Plastik, die an Friedrichs besondere Beziehung zu diesem anmutigen Kunstwerk erinnert. Die Arme haben beim Original gefehlt und sind modern ergänzt worden. Eine solch prägnante Statue fand in Nachahmung Friedrichs des Großen auch im bürgerlichen Umfeld viele Liebhaber.
Betender Knabe in Rathenaus Villa So kam es, dass eine Reihe von Repliken des Betenden Knaben vom Original abgegossen wurden und in verschiedene Sammlerhände gerieten. Auch der Industrielle und spätere Reichsaußenminister Walther Rathenau, Besitzer von Schloss Freienwalde, hatte in seiner Berliner Villa um 1912 eine bronzene Replik dieser Statue aufstellen lassen.
Betender Knabe vor dem Kreiskrankenhaus um 1970 Als 1949 der Bad Freienwalder Museumsleiter Hans-Ulrich Engel auf der Suche nach herrenlosem Kunstgut unterwegs war, fand er im Johannaheim Werftpfuhl eine solche Replik und stellte sie im Auftrage der brandenburgischen Landesregierung als Bodenreformgut in Bad Freienwalde sicher. Hier stand der Betende Knabe 25 Jahre lang vor dem Krankenhaus, bis er im Sommer 1976 von Unbekannten gestohlen wurde und seitdem 33 Jahre verschollen war.
Betender Knabe im Schloss 2010
Am 11. Oktober 2009 fand eine Spaziergängerin im Freienwalder Stadtforst nahe der Köhlerei einen exakt gleich großen, fein säuberlich in durchsichtige Verpackungsfolie gewickelten bronzenen Betenden Knaben. Vergleiche mit den alten Fotos und die mysteriösen Fundumstände legen die Vermutung nahe, dass es sich bei der einst gestohlenen und der im Wald wieder aufgefundenen Skulptur um ein und dasselbe Stück handelt.
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